...wird es draussen immer grüner.
Nicht nur wir, sondern auch die Kühe haben langsam genug vom Stall. Und plötzlich kommt wie jeden Frühling der Tag, an dem sie das erste Mal wieder auf die Weide dürfen. Die Freude ist gross und die meisten Mädels rennen und springen wild herum. Aber einige der älteren Damen wie Bavona und Helene wissen wie es läuft und verschwenden keine Zeit mit langem Umherrennen. Im Gegenteil sie fressen sofort die saftigen Gräser. Nach einigen Minuten werden auch die anderen Kühe ruhiger und fangen ebenfalls an zu fressen.
Ab sofort beschweren sich die Kühe jedes Mal lautstark, wenn wir am Ausgangstor vorbeigehen, da sie unbedingt raus auf die Weide wollen. Doch zunächst müssen sie sich mit ca. zwei Stunden am Morgen begnügen, damit sich ihre Verdauung langsam umstellen kann. Auch die Rinder sind nervös und wollen raus. Aber sie müssen noch etwas länger Geduld haben, weil das Gras auf den steilen Waldweiden noch auf sich warten lässt.
Gleichzeitig mit den Kühen gehen auch die Schafe zum ersten Mal auf die Weide. Sie dürfen zuerst vor dem Schafstall grasen. Hier toben sich die Lämmer richtig aus und nur der elektrische Zaun kann sie bremsen, mit dem sie hier zum ersten und (meistens) letzten Mal in Berührung kommen.
Inzwischen weiden die Schafe tagsüber
im steilen Hang oberhalb des Hofes. Der Weg dorthin ist aber eine kleine Herausforderung, weil die Strasse eine Baustelle ist. Immer wieder müssen die Schafe über für sie unbekannte Hindernisse steigen. Sie meistern das aber ganz gut.
Für die Kälber ist die Weide totales Neuland. Unterwegs ignorieren sie deshalb zunächst das Gras und schnuppern lieber an allen unbekannten Dingen. Sie entdecken die Putzbürsten, das Auto und die Schubkarre. Und sie wüten im Steinmehlsack. Nach viel Geduld unsererseits kommt dann doch noch der rote Kessel mit ein bisschen Getreide zum Einsatz, um sie auf die Weide zu locken. Das funktioniert gut und nach ein paar Tagen haben sie verstanden, wofür die Weide da ist: Rennen und fressen!
Comments